5 aktuelle Trends im Messe-Bau
Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten, aktuellen Messetrends?
Frederick Skupin: „Ich sehe da diese fünf wichtigen Trends:
1. Eine zunehmende ‘Eventisierung‘. Das bedeutet: Die Menschen wollen auf einer Messe etwas ganz Besonderes erleben, sie suchen ein starkes Ereignis, eine Erfahrung, die bleibt. In diesem Trend sind wir mittendrin, das hat sich im letzten Jahrzehnt entwickelt und setzt sich fort.
2. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) sind Trends, die wir auch in einem wachsenden Anspruch an solche Angebote auf dem Stand sehen. So etwas vorzufinden, auf der Messe nutzen zu können, das erwarten Menschen schon heute selbstverständlich.
3. Der Anspruch an Content (Inhalte) für unterschiedliche Kanäle wächst, insbesondere seitens der Aussteller: vor, während und nach einer Messe. Aber auch Besucherinnen und Besucher lassen sich über Social Media vorab auf ihren Messebesuch einstimmen und erleben ihn gern noch ein paar Tage oder sogar Wochen intensiv nach. Das bedeutet, die Inhalte müssen komplexer sein als früher. Ein Beispiel auf dem BGL-Messestand: Viele Menschen können mit der Schwammstadt noch nicht viel anfangen, und so etwas können wir auf einem Messestand auch nicht wirklich nachbauen. Aber digital transportieren und begreifbar machen, das geht einfacher.
4. Viele Sinne ansprechen, persönliche Erfahrungen machen: Sehen, hören, riechen, schmecken, anfassen/fühlen, neue Produkte und Services selbst ausprobieren, mit anderen Menschen dazu austauschen … die persönliche Sinneserfahrung beim Messebesuch wird immer wichtiger. Das gilt auch für den Kontakt zu anderen Menschen auf der Messe. Das ist ja der entscheidende Unterschied zu digitalen Event-Formaten.
5. Messbarkeit/Evaluation – Daten sammeln und auswerten, und diese Erkenntnisse dann direkt auf der Messe nutzen! Ist das neu? Ja und nein. Darüber steht die Frage: Was bringt mir der Messeauftritt als Unternehmen? Hier gibt es viele Methoden, um Daten direkt vor Ort zu erheben und sie auch direkt dort – zum Erfolg des Messeauftritts – kreativ zu nutzen. So kann ich auf dem Messestand Sensoren montieren und miteinander vernetzen; sie erzeugen ein Abbild der Fläche und der Besucher-Ströme und -Aktivitäten. Neuer ist: Mit einer Schnittstelle zur Mediatechnik kann ich über ein solches System auch automatisch und direkt in das Stand-Geschehen eingreifen: In einer Ecke ist nichts los? Das ‘merkt‘ der Sensor, der dann gezielt dort durch Lichttechnik, einen Film, Geräusche, Wind oder sogar Duft Aufmerksamkeit erzeugt. Der Trend geht dahin, künftig Daten sofort zu nutzen, um das Ergebnis des Messeauftritts zu verbessern.“